Diese Camperreise fand im April 2018 statt; der Reisebericht wurde im Januar 2023 aktualisiert.
Familie Jenzer – Mutter und Vater mit zwei Töchtern (12 und 10 Jahre)
11 Tage
Frühling
1’720 Kilometer
Gebertingen (Schweiz) – Augsburg – Neuburg a.d. Donau – Weissenburg– Altmühlsee – Brombachsee – Würzburg – Bamberg – fränkische Schweiz – Pottenstein – Murnersee (Oberpfälzer Seenland) – Neunburg vorm Wald – Gebertingen
Fränkische Schweiz, historisches Bamberg, Würzburg, Camping am Murnersee in der Oberpfalz, naturbelassener Brombachsee und Hochseilgarten Abenteuer, Reitunterricht in Neunburg
Inhaltsverzeichnis
Im Frühling reisen wir gerne im Camper Richtung Süden. Nicht so im April 2018. Eine Schlechtwetterphase mit Regen und kalten Temperaturen hat uns unsere Reisepläne spontan ändern lassen. Dank der mobilen Ferienwohnung, unserem VW Camper, kein Problem. Die Wetter-App versprach frühlingshafte Temperaturen und Sonnenschein im nördlichen Bayern. Off to a new adventure!
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Weitere InformationenUnser Campingfahrzeug: VW Camper T5
Vor der Gründung unserer Vermietfirma CITYPEAK CAMPERS haben wir bereits einen VW T5 Camper privat als Saisonfahrzeug von einer Mietunternehmung gekauft. Unser VW California ist das Vorgängermodell zu den aktuell in unserer Wohnmobil-Mietflotte geführten VW T6.1 California Camper. Die beiden Modelle unterscheiden sich nur wenig voneinander, die Fahrzeugmasse und der Innenraum sind identisch. Unser VW-Camper ist vergleichbar mit dem unter den Fahrzeugkategorien beschriebenen Premium Camper. Er ist ab Werk bestmöglich ausgestattet, weist jedoch zusätzlich einen Gepäcklastenauszug und ein Luftfahrwerk aus. Dank dem Gepäcklastenauszug im Heck lässt sich das Gepäck bequem per Knopfdruck wie auf einer Schublade herausziehen. Eine Komfortsteigerung, die wir beim Reisen mit vier Personen nicht missen möchten. Das Luftfahrwerk weist unterschiedliche Funktionen aus. Die für uns wichtigste Funktion ist, dass man per Knopfdruck das Fahrzeug in wenigen Sekunden über beide Achsen geradestellen kann, egal wie uneben der Boden ist. Dadurch schläft man gerade, kann den Camper jedoch auch per Knopfdruck von 2 Metern auf 1.93 Meter herunterlassen und hat somit Zugang zu Tiefgaragen, welche nicht über die nötige Raumhöhe verfügen. Die Küchenzeile verfügt über einen Kühlschrank mit sehr guter Kühlleistung und einen Gaskocher. Geschirr, Tassen und Besteck führen wir selbstverständlich mit. Zusätzliche Lebensmittel, die nicht gekühlt werden müssen, finden in der Küchenzeile ebenso Platz. Genauso wie alle unsere VW-Camper verfügt auch unser privater VW Bus über eine Anhängerkupplung (falls wir die Fahrräder mitführen möchten) und ist mit Allrad angetrieben. Das Navigationsgerät weist ebenfalls die Campingplätze europaweit aus. Eine sehr effiziente Klimaanlage für heisse Tage und eine Standheizung für kühle Nächte sind ebenfalls integriert. Unseren VW-Bus haben wir zusätzlich mit Schweizer Komfortmatratzen ausgestattet, wie wir dies auch bei CITYPEAK CAMPERS für alle Schlafplätze anbieten. Guter Schlaf ist wie Zuhause oder im Hotel matchentscheidend. Der Innenraum lässt sich im Handumdrehen verdunkeln. Fürs Packen nutzen wir die in der CITYPEAK App integrierte Packliste, damit wir uns aufs Wesentliche beschränken und trotzdem nichts Wichtiges vergessen geht. Den beschriebenen Premium Camper, wie auch die weiteren VW Camper Fahrzeugkategorien sind ab sechs Camper-Mietstationen in der Schweiz buchbar. Übernahmestationen befinden sich in Gebertingen bei Rapperswil-Jona, bei Luzern, nahe Basel, in Freiburg sowie in Biel und Oensingen im Kanton Solothurn.
Unsere Route mit dem Camper
Tag 1:
Abfahrt aus der Schweiz
Gestern Abend haben wir uns wetterbedingt spontan entschieden, mit unserem VW-Camper Richtung Franken (Bayern) zu reisen. Wir sind aufgeregt und freuen uns, etwas Neues zu entdecken. In Dornbirn machen wir einen kurzen Halt, um uns mit aktuellen Reiseführern einzudecken. Etwas nördlich von Augsburg steuern wir in Eggelstetten einem schönen Campingplatz mit Badesee entgegen. Die grossen Pizzen in der Pizzeria beim örtlichen Fussballplatz stillen unseren Hunger nach der etwas über 4-stündigen Anreise.
Tag 2:
Neuburg a.d. Donau – Altmühltal – Brombachsee
Wir haben in unserem VW-Bus hervorragend geschlafen und starten voller Tatendrang in den neuen Tag! Die Sonne begrüsst uns schon am frühen Morgen. Neuburg liegt zu Beginn des Urdonautals und ist einer der schönsten Orte in dieser Gegend. Die prächtigen Fassaden, alten Stadttore, kleinen Cafés und Läden schaffen eine fast südländische Atmosphäre. In Neuburg an der Donau geniessen wir unseren Kaffee am Theater. Das Frühstück ist liebevoll angerichtet und lecker dazu, ein richtiges Erlebnis. All die alten Fachwerkhäuser versetzen uns in der Zeit zurück und bringen uns zum Staunen. Die Weiterfahrt führt uns durchs Altmühltal, Deutschlands drittgrössten Naturpark, vorbei an endlos scheinenden Wiesen, Wäldern und Burgen. Im mittelalterlichen Weissenburg schlendern wir durch die Altstadt, welche bekannt für seine römische Kulturgeschichte ist. Am Altmühlesee mieten wir Fahrräder und radeln gemütlich auf dem 12 Kilometer langen Radweg um den See. Der See liegt idyllisch in einem Naturschutzgebiet, welches gleichzeitig ein Paradies für Ornithologen zu sein scheint. Auf einer Aussichtsplattform kommen wir mit einem Naturschützer ins Gespräch und dürfen durch sein Fernrohr Vögel und Rehe beobachten. Auf der anderen Seite des Sees kommen unsere Kids auf dem grössten Spielplatz Süddeutschlands auf ihre Kosten. Nun fahren wir zum nahe gelegenen grossen Brombachsee auf den Waldcamping Brombach. Mitten im Wald ein toller Stellplatz für unseren Camper. Im nebenan liegenden Landgasthof geniessen wir das Abendessen.
Kulinarisches
Das Auge isst mit – perfektes Frühstückserlebnis gibt’s im Cafe am Theater.
Tag 3 bis 4:
Brombachsee
Die Wetterprognosen für heute sagen wolkiges Wetter voraus. Wir nehmen es gemütlich, schlendern durch Gunzenhausen, trinken Tee und zum Zmittag gehts zum leckeren Mexikaner. Die Kids wünschen sich als Kontrastprogramm einen Kinobesuch. Und so landen wir in der Nachmittagsvorstellung von “5 Freunde im Tal der Dinosaurier”. Nach einem Lebensmitteleinkauf kehren wir zum Seecamping Langlau am kleinen Brombachsee zurück und bereiten uns ein köstliches Gericht in der Bordküche zu. Am Folgetag steht eine Schiffstour mit der beeindruckenden MS Brombachsee auf dem Programm, Europas grösstem Trimaran auf einem Binnensee. Da kommt Kreuzfahrtenfeeling auf. Während der 1,5-stündigen Rundfahrt geniessen wir die Sonne an Deck und die Fernsicht auf die beiden idyllischen Ufer des unverbauten Sees. Anschliessend besuchen wir am östlichen Ufer des Sees die Mandelsmühle, einer alten Mühle im Wald gelegen. Die Kneippmöglichkeit am Bach testen wir trotz kaltem Wasser. Es tut gut, mit den Füssen die moosbewachsenen Steine zu spüren. Auf der anderen Seeseite liegt Enderndorf. Das sommerliche Wetter lockt die Menschen an den See zum Grillieren und Geniessen. Wir gönnen uns ein Eis und steuern danach im Nachbarsdorf Absberg den Campingplatz auf der Badehalbinsel an. Wir geniessen die wärmende Sonne und das süsse Nichtstun. Nach dem Abendbrot spazieren wir rund um die Halbinsel.
Tag 5:
Hochseilgarten – Dinkelsbühl
Nach dem Frühstück fahren wir in den nahegelegenen Abenteuerwald. Hier gibt es einen riesigen Hochseilgarten. Wir buchen die grosse Tour inkl. einer Fly-Line-Fahrt durch die Baumwipfel. Vier Stunden Spass und Konzentration sind angesagt. Hungrig und müde setzen wir uns am See auf eine Sonnenterrasse und gönnen uns eine leckere Pizza und Salat. Gestärkt setzen wir unsere Reise im VW-Camper fort zum Dorf Dinkelsbühl mit den angeblich schönsten Altstadthäusern. Wirklich jedes Haus hier ist ein Prachtexemplar. Wir bummeln durch die Gassen. Unser nächstes Ziel ist ein Camping südlich von Würzburg. Auf dem Campingplatz “Schiefer Turm” befinden wir uns direkt am Fluss Main. Ein toller Platz mit einem guten Restaurant direkt am Wasser gelegen. Auf der Terrasse geniessen wir lokalen Weiswein zum Essen.
Das Parkplatzproblem in Städten
Der Besuch von historischen Altstadt-Zentren und atemberaubenden Städten gehört nebst dem naturnahen Reisen zum beliebten Kontrastprogramm eines Camper-Roadtrips in Europa. Dank den kompakten Fahrzeugmassen eignet sich der VW-Bus hervorragend, mitten in die Stadtzentren zu fahren. Wer gerne der lästigen Parkplatzsuche ein Schnippchen schlagen möchte, dem empfehlen wir, unbedingt einen VW-Camper mit Luftfahrwerk zu mieten. Per Knopfdruck lässt sich so der Camper bequem von 2 Metern Fahrzeughöhe auf 1.93 Meter absenken. Selbst Parkhäuser mit einer Höhe von 1.95 Metern können so befahren werden. Luftfahrwerke werden nicht ab Herstellerwerk eingebaut. CITYPEAK CAMPERS veredelt alle VW California Camper der Camperkategorien «Premium Camper” und “Premium Camper Explorer” zusätzlich mit einem Luftfahrwerk. Nebst der Funktion des Absenken der Fahrzeughöhe profitieren Sie zudem per Knopfdruck vom Ausnivellieren des Campers über die Achsen, damit die Insassen bequem in der Waagerechten schlafen.
Tag 6:
Würzburg – Bamberg
Würzburg liegt im Talkessel und wartet dank des milden Klimas bereits mit einer frühlingshaften Vegetation auf. Wir sind hungrig und stürzen uns ins erste Café zum Frühstücken. Etwas später besichtigen wir das Stadtmodell «Würzburg nach dem 16. März 1945», als 236 Bomber der Royal Air Force 86% der Innenstadt zerstörten und lediglich 7 Häuser vom Bombenhagel verschont blieben. 5000 Menschen liessen an jenem Tag ihr Leben. Die Stadt hat ein paar vereinzelte imposante Gebäude. Die meisten Häuser sind allerdings unschöne Nachkriegsbauten. Nach einer kleinen Shoppingtour verlassen wir die Stadt mit dem Camper in Richtung Bamberg, welches wir am späten Nachmittag erreichen. Bamberg ist auch bekannt als fränkisches Rom, wegen den sieben Hügeln, als fränkisches Prag wegen seiner Stadtpaläste und als fränkisches Venedig wegen seiner Flussidylle. Wir schlendern durch die Gassen und staunen über die tollen Brücken und Bauten. Überrascht sind wir, dass es in der Innenstadt kaum Restaurants gibt – mal abgesehen von Fastfood-Ketten und Fritten-Buden. Was für ein Glück, dass wir am Stadtrand auf das bei den Einheimischen beliebte Restaurant “Pelikan” stossen. Wir essen hier das wohl beste rote Curry ever! Unser Nachtlager schlagen wir auf dem «Campinginsel Bamberg» direkt am Fluss Regnitz auf. Ein alter Baumbestand gibt dem Platz einen parkähnlichen Charakter und die Stellplätze sind grösstenteils nicht parzelliert.
Tag 7:
Bamberg – fränkische Schweiz
Bevor die Sonne kräftig scheint, gibt es einen nebelverhangenen Start in den neuen Tag. Wir möchten am Morgen nochmals durch die Gassen Bambergs schlendern, bevor uns der VW California Camper nachmittags in die Fränkische Schweiz führen wird. Die wunderschöne Region ist geprägt von zahlreichen Bächen und romantischen Tälern, Hügellandschaften und Burgruinen. In der Nähe von Pottenstein finden wir den einfachen, aber toll gelegenen Campingplatz Jurahöhe. Dank sonnigem Wetter geniessen wir einen traumhaft schönen Abend und bereiten in unserer Camperküche ein leckeres Abendessen zu. Bevor wir es uns im Bus gemütlich machen, geniessen wir die Abendsonne bei einem ausgedehnten Spaziergang.
Tag 8:
Jurafelsen in Tüchersfeld – Murnersee
In der Nacht zeigt sich uns ein wunderschöner Sternenhimmel. Am Morgen zwitschern die Vögel um die Wette und die Sonne lacht vom Himmel. Schöner kann man im Camper nicht erwachen. Wir nehmen es gemütlich und machen uns nach dem Frühstück auf den Weg zu den speziellen Jurafelsen in Tüchersfeld. Hier gibt es auch das interessante Fränkische-Schweiz-Museum, aber bei dem Prachtswetter geniessen wir die Zeit lieber im Freien. In Pottenstein, ein gemütlich fränkisches Felsenstädtchen machen wir einen Kaffee-Stopp. Wir fahren durch das kurvenreiche Wiesenthal bis zur Versturzhöhle Riesenburg in Doos. Ein steiler Aufstieg führt uns zur Höhlenruine mitten im Wald. Wir verlassen die Fränkische Schweiz in Fahrtrichtung Osten. Ein ungeplanter Halt im historischen Dorf Naab-Burg gibt dem eher öden Streckenabschnitt einen netten Unterbruch. Nach weiteren 20 Fahrminuten gelangen wir ins Oberpfälzer Seenland. Beim Campingplatz Murnersee haben wir einen herrlichen Stellplatz direkt am See. Die heutigen 24 Grad fühlen sich wie im Hochsommer an – einzig der See ist noch viel zu kalt. Den Nachmittag verbringen wir am See mit Faulenzen und Lesen. Im tollen Restaurant direkt am See geniessen wir Lachs mit grossem Salatteller. Der Sternenhimmel verrät uns, dass uns auch morgen ein Prachtstag erwarten wird.
Tag 9 und 10:
Murnersee – Neunburg
Wir geniessen ein ausgedehntes Frühstücken am See. Unsere Tagesetappe beträgt heute nur 30 Minuten und führt uns nach einem Lebensmittel Einkauf zum Kollerhof in Neunburg. Auf diesem Reiterhof bleiben wir für 2 Nächte, damit die Kinder Reitstunden nehmen können. Die Gaststube serviert leckere Mahlzeiten. Die Kinder freuen sich über die erste Reitstunde am Nachmittag, danach statten wir den Hasen, Meerschweinchen, Schafen und Ziegen einen Besuch ab. Am nächsten Morgen und Nachmittag geniessen die Kinder weitere Reitstunden. Mit den Shetty-Ponys geht’s auf einen Spaziergang. Nach einem aktiven Tag sind al dente Spagetthies die richtige Mahlzeit. Und nach dem Abendspaziergang hat selbst ein leckerer Apfelstrudel und Kaiserschmarrn zu viert noch Platz.
Tag 11:
Rückfahrt Schweiz
Nach einer weiteren Reitlektion brechen wir nach der Mittagszeit zur fünfstündigen Heimfahrt auf. Nur ein kurzer Stopp in Lindau unterbricht die verkehrsarme und kurzweilige Heimreise.
Variante bei weniger Zeit:
Wer nur 1 Woche Ferien zur Verfügung hat, kann beispielsweise den Aufenthalt in Neunburg auf dem Reithof auslassen und die Aktivitäten in der Region um den Brombachsee weniger ausgiebig nutzen.
Unser Reise-Fazit im VW-Camper
Im Winter verkriecht man sich gerne im Eigenheim, wenn es draussen windig, kaltnass und wolkenverhangen ist. Frühlingszeit ist Rauszeit. Der Durst nach sattgrünen Wiesen, Sonnenstrahlen auf der Haut und aktivem Erleben der Natur ist gross. Ein spontan geplanter Roadtrip durch Bayern, in klingende Regionen wie die Fränkische Schweiz oder die Pfalz weckt noch keine inneren Bilder in uns. Zu unbekannt ist uns diese Region. Belohnt werden wir durch eine äusserst authentische und naturbelassene Region Bayerns, welche nicht mit Massentourismus zu kämpfen hat und deren gastfreundliche Bewohner Reiseende mit offenen Armen empfangen. Reservationen auf Campingplätzen mussten wir keine tätigen. Das Angebot an grosszügigen Campingplätzen ist gross und die Parzellen sehr grosszügig gehalten. Die Abwechslung von kleinstädtischem Treiben und herrlicher Natur, die zum aktiven Erleben einlädt, ist grossartig. Und dadurch wird der Erholungsfaktor in den Ferien umso grösser. Mit Sicherheit nicht unsere letzte Reise ins nördliche Bayern!